Die kleine Stadt Visegrád knapp 40 Kilometer nördlich von Budapest ist für alle Ungarn ein beliebtes Ausflugsziel - liegt sie doch an dem bekannten Knick der Donau, dem so genannten "Donauknie". Bekannt ist sie aber vor allem für die sehr gut erhaltene Zitadelle, hoch oben über der Donau. Ihre Wurzeln reichen bis in die Römerzeit zurück. Außerdem kann man hier noch die Ruinen des einstigen Königspalastes besichtigen - zu seiner Zeit der größte Gebäudekomplex auf ungarischem Boden.
Von Budapest aus erreicht man die Stadt in unter einer Stunde, vom Plattensee aus nach einem etwas längeren Überlandtrip durch malerische Landschaften und mit der Gelegenheit einer Shopping-Tour in Székesfehérvár. Fast in der Ortsmitte zweigt die Anfahrtsstraße zur Burganlage auf dem Berg von der Hauptstraße ab und es geht über steile Serpentinen zum großen Parkplatz direkt an der Burg. Nach einem letzten steilen Anstieg kann man dann den fantastischen Ausblick über die Donau geniessen und sich an einer der besterhaltensten Burganlagen Ungarns erfreuen.
Im ersten Gebäudeabschnitt ist ein kleines Besucherzentrum untergebracht. Hier kann man sich anhand alter Bilder und Fotos über den Werdegang der Anlage informieren. Gleich anschließend folgt das Wachsfigurenkabinett (Panoptikum), welches allerdings gesondert (und schon am Burgeingang!) bezahlt werden muss.
Über eine kleine Treppe gelangt man dann schließlich in die innere Burg, wo man in der Hauptsaison von einer traditionellen Hofmusik-Gruppe begrüßt wird. Von den Mauern der oberen Burg hat man wieder einen schönen Rundumblick auf die umliegenden Wälder und natürlich auch auf das Donauknie.
Je nachdem, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit man die Burg besucht, wird auch ein mittelalterliches Rahmenprogramm geboten. Hier kann man Ponyreiten, sich im Umgang mit Pfeil und Bogen üben, oder Ritterspiele hautnah miterleben, die einem das Flair der damaligen Zeit näher bringen. Beschließen kann man seinen Ausflug noch mit ausgedehnten Wanderungen in den umliegenden Wäldern mit seinen kleinen versteckten Ruinen.
Fester Bestandteil eines Besuches in Visegrád ist natürlich auch eine Bootsfahrt auf der Donau - im Sonnenuntergang besonders empfehlenswert. Von der Anlegestelle am Fährhafen im Zentrum der Stadt kämpfen sich die Ausflugsboote gegen die starke Strömung der Donau westwärts. An den malerischen Hängen zur Linken und zur Rechten erkennt man die Schönheit und die Ruhe dieses Ortes. An den Ufern der Donau tummeln sich abends die Fischer und Angler. Nach einer knappen Stunde Fahrt werden die Motoren abgeschaltet und das Ausflugsboot treibt mit der Donau zurück zum Ausgangspunkt der Fahrt.
Beschließen kann man den Tag danach im Restaurant "Plintenburg" direkt an der Anlegestelle. Neben dem alten deutschen Namen der Stadt (einst ließen sich viele Donauschwaben hier nieder um Handel zu treiben), findet man hier auch noch eine reiche Auswahl an ungarischen und schwäbischen Speisen.