Wer vom Plattensee aus einen Ausflug zum Donauknie macht, sollte am besten den Weg über Székesfehérvár, Csákvár und Zsámbék planen.
Székesfehérvár selber hat so viel zu bieten, dass es sich auch lohnt sich hier ein weiteres Mal gründlicher umzuschauen. Aber heute biegen wir lieber Richtung Csákvár ab. Wer will, kann schon in dieser Stadt eine kleine Pause einlegen - auch sie bietet reichlich Sehenswertes. Wir können einen Blick auf das Esterházy Schloss werfen - allerdings nur von aussen, denn in seiner heutigen Funktion dient es dem Gesundheitswesen. Wir können außerdem die Báracházi Höhle in der Nähe aufsuchen, wo auch heute noch römische Schriften aufzufinden sind. Früher diente die Höhle als kultisches Heiligtum zu Ehren der Göttin Diana. Auch viele uralte Knochen (z.B. Finger eines Urmenschens und Knochen einer Hypparions) und Werkzeuge wurden hier gefunden. Im Vértes Museum können wir die schönsten Kunstwerke ungarischer Töpferei bewundern. Csákvár ist ein weit bekanntes Zentrum dieser Handwerkskunst.
Nun fahren wir weiter und nach ca. 30 Kilometern errreichen wir das eigentliche Ziel dieser Routenbeschreibung, Zsámbék.
Kommt man in die kleine Ortschaft, so muss man ein bischen mehr als sonst auf die Schilder achten, sonst kann es passieren, dass man an der größten Sehenswürdigkeiten vorbeifährt. Eigentlich mitten im Ort, auf einem Hügel, steht die imposante Kirchenruine aus dem 13. Jahrhundert. Wenn wir trotz aller Beschilderung nicht dorthin finden, können wir die Bewohner von Zsámbék fragen. Sagen muss man nicht viel, denn jeder zeigt ganz automatisch Richtung Kirche.
Die Kirche wurde von dem Prämonstratenser-Orden im romanischen Stil erbaut. Später ist sie in den Besitz des Paulanerordens übergegangen. Die Geschichte verschonte die schöne Kirche aber nicht. Den ersten Schaden verursachten menschliche Hände, die der Türken. Den heutigen Zustand der Ruine verursachte ein Erdbeben im Jahre 1763. Die Reste der Kirche dienten dann als Baumaterial der Häuser in der Umgebung. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Restaurationsarbeiten. Ziel dieser Arbeiten war nicht die Herstellung der kompletten Kirche, sondern die Erhaltung des ursprünglichen Bildes. So wurde die Kirche nur teilweise wieder aufgebaut und als Ruine in ihrem heutigen Form konserviert. Von dem dreischiffigigen Gotteshaus können wir heute das fast ganz erhalten gebliebene westliche Portal und einen Teil des Innenraumes - beide tragen schon die Merkmale der Frühgotik - bewundern. Nebenan, in den erst kürzlich freigelegten Resten des ehemaligen Klosters, ist das Lapidarium und ein kleines Museum über die Geschichte der Kirche eingerichtet.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Zsámbék ist das Lampenmuseum, in welchem der Besitzer ca. 1200 Exemplare aus seiner Privatsammlung vorstellt. Das vor kurzem aus Privatvermögen restaurierte Zichy-Schloss beherbergt das Kulturhaus von Zsámbék mit Programmen und temporären Ausstellungen. Zahlreiche Programme, Konzerte und Veranstaltungen erwarten Sie in Zsámbék. Falls Ihr Interesse geweckt wurde kontaktieren Sie mich einfach. Ich helfe Ihnen gerne das passende Ereignis auszuwählen.